SILVESTER - MOFI
PARTIELLE MONDFINSTERNIS AM 31.12.2009IMPRESSUM EMAIL-KONTAKT © Mondfinsternis.info 2006 - 2018 |
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DIE MONDFINSTERNIS AM 31.12.2009 IM ÜBERBLICKEine partielle Mondfinsternis, bei der nur 4% der Mondscheibe in den Kernschatten der Erde treten, ist den Medien normalerweise allenfalls eine kleine Notiz wert. Doch diese Finsternis fand am Silvester-Abend statt und das Timing schien nahezu perfekt: erst Abendessen, dann MoFi gucken, und schließlich war noch Zeit genug, gemütlich zur Party zu fahren. In den Medien war die Mondfinsternis denn auch präsent, meistens im Zusammenhang mit dem "Blue Moon", also dem zweiten Vollmond im Monat Dezember 2009 (der erste war am 02.12.09 gewesen). Dieses Non-Event schien den meisten Schreiberlingen interessanter als die Finsternis zu sein. Letztere wurde auf Grund der geschlossenen Bewölkung für weite Teile Mitteleuropas ebenfalls zum Non-Event. Immerhin, vielfach erlaubten Wolkenlücken oder zumindest Wolken-Ausdünnungen doch den einen oder anderen Blick zum angeknabberten Mond.Insgesamt war das Interesse an der Mondfinsternis weitaus geringer als bei den letzten derartigen Ereignissen in 2007 und 2008. Vielleicht hatten viele angesichts der Wetteraussichten die MoFi gleich aus dem Silvesterprogramm gestrichen. Dafür spricht die vergleichsweise geringe Zahl von Berichten und Fotos auch aus den Gebieten, in denen der Himmel halbwegs klar war. Offenbar tut sich ein Himmelsereignis im Wettbewerb mit den gewohnten Silvesterroutinen nicht so ganz leicht. Die "Blue-Moon"-MoFi am 31.12.2009, gefilmt in Ennis / Irland vom Youtube-User mikeley156.
Erstellt mit OCCULT 3.6.0. Wanderung des Mondes durch den Erdschatten.
Erstellt mit WIN-ECLIPSE 3.6 von Heinz Scsibrany. (Dünner Ring = Halbschatten; dunkle Fläche = Kernschatten) |
WO KONNTE MAN DIE MONDFINSTERNIS SEHEN?Die Mondfinsternis am 31.12.2009 war im gesamten deutschsprachigen Raum in voller Länge sichtbar, wobei der Mond zur Finsternismitte 35 Grad über dem Horizont stand. Bei klarem Himmel war also mit optimalen Beobachtungsbedingungen zu rechnen. -Diese MoFi konnte nicht nur in ganz Europa, Afrika und Asien, sondern auch im westlichen Pazifik und überall nördlich des Polarkreises beobachtet werden. In Ostasien fand sie allerdings am Morgen des 01.01.2010 statt, sozusagen als Nachschlag zum Feuerwerk. In Australien begann sie erst kurz vor Sonnenaufgang; im Osten des Kontinents ging der Mond "angeknabbert" unter. In Neuseeland und im mittleren und östlichen Pazifik befand sich der Mond während der gesamten Finsternis unter dem Horizont. Dies galt ebenfalls für den amerikanischen Doppelkontinent, abgesehen von der arktischen Gebieten, Neufundland und Labrador. Ohne MoFi mussten auch die Besatzungen der zahlreichen Antarktis-Stationen ins neue Jahr feiern. Zum Ausgleich schien im Südpol-Gebiet die Sonne um diese Jahreszeit 24 Stunden am Tag. Klicken Sie bitte auf die Karte, um eine vergrößerte Ansicht in einem separaten Fenster zu öffnen!
Erstellt mit OCCULT 3.6.0. |
WIE BEOBACHTET MAN DIE MONDFINSTERNIS?Zum Beobachten einer Mondfinsternis benötigen Sie eigentlich nichts außer Ihren Augen. Wenn Sie ein Fernglas, und sei es auch nur ein kleines Opernglas, besitzen, so sollten Sie dieses zusätzlich benutzen - der Anblick des partiell verfinsterten Mondes ist dann noch um vieles eindrucksvoller! Mit einem guten Fernglas können Sie bei guten Bedingungen auch die Bedeckung eines Sterns 5. Größenklasse verfolgen, die während der Finsternis stattfindet. Die zahlreichen lichtschwachen Sterne in diesem Gebiet des Sternbilds Zwillinge werden freilich vom hellen Licht des Vollmondes überstrahlt werden.Im Gegensatz zu den beiden MoFis des vergangenen Jahres brauchen Sie sich um eine freie Horizontsicht diesmal keine Sorgen zu machen: zum Sichtbarkeitsbeginn der ersten Halbschattenphase steht der Mond bereits etwa 25 Grad hoch. Es sollte daher in den meisten Fällen kein Problem sein, einen geeigneten Beobachtungsort in der näheren Umgebung der eigenen Wohnung zu finden. Bewegung des Mondes vor dem Fixsternhintergrund während der Mondfinsternis am 31.12.09 in 1-Minuten-Schritten (links) und in 5-Minuten-Schritten (rechts). Erstellt mit Redshift 4. Himmelsausschnitt um den Mond zur Finsternismitte. Der gelbe Kreis hat einen Durchmesser von 10 Bogengraden. Bitte klicken Sie auf das Bild, um dieses in Originalgröße in einem separaten Browserfernster zu sehen. Damit Sie einen Eindruck gewinnen, was außer der MoFi noch am Himmel zu sehen ist, präsentieren wir Ihnen nachfolgend 3 Diagramme (erstellt mit RedShift 4), die den Himmelsanblick am Abend des 31.12.2009 zu verschiedenen Zeitpunkten darstellen. Streng genommen gelten sie nur für die Koordinaten 50°N/10°E; dieser Ort liegt jedoch ziemlich im Zentrum von Mitteleuropa, sodass die Karten für das gesamte Gebiet verwendet werden können. Himmelsanblick am 31.12.09 um 19.00 MEZ (links), um 21.30 MEZ (Mitte) und um 24.00 MEZ (rechts). Erstellt mit Redshift 4.
Klicken Sie bitte auf die Karten, um vergrößerte Ansichten in einem separaten Fenster zu öffnen. |
WIE WAR DAS WETTER AM 31.12.2009?Am 31.12.2009 war die Wetterlage durch eine scharfe Luftmassengrenze gekennzeichnet, die durch das nördliche Deutschland etwa vom Emsland bis zum Erzgebirge verlief und sehr kalte Luft mit Schneefall im Nordosten von milder Luft mit Nieselregen im Südwesten trennte. Im Bereich der Luftmassengrenze trat z.T. Eisregen auf, der zu gefährlicher Straßenglätte führte und die Oberleitungen von Eisenbahnstrecken vereisen ließ, wodurch der Zugverkehr erheblich behindert wurde. Die Situation erinnerte etwas an den Katastrophenwinter 1978/79; es fehlten jedoch diesmal die enormen Schneemengen, welche damals zum Ausnahmezustand geführt hatten.Südlich der Luftmassengrenze erstreckte sich am Silvesterabend 2009 über der Mitte Deutschlands eine ausgedehnte geschlossene Wolkendecke. Auflockerungen, die zumindest zeitweise den Blick auf den verfinsterten Mond zuließen, gab es im äußersten Norden (Hamburg, Schleswig-Holstein) und von der Mainlinie ab südwärts. Auch in der Schweiz und Teilen Österreichs herrschten annehmbare Bedingungen. Satellitenbild (Infrarot, Ausschnitt) von NOAA 17 vom 31.12.2009, 19.04 MESZ.
Das schwarze Quadrat markiert die ungefähre Lage von Bonn. Image courtesy to Dundee Satellite Receiving Station, Dundee University, Scotland. |