MARSOPPOSITION 27.07.2018
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Die Marsopposition am 27.07.2018 im Überblick Wann beobachtet man Mars am besten? |
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DIE MARSOPPOSITION AM 27.07.2018 IM ÜBERBLICKAm 27.07.2018 steht der Mars in Opposition. Was bedeutet das?
"Opposition" (von lat. opponere) bedeutet "Gegenüberstellung". Am 27. Juli steht Mars der Sonne am Himmel gegenüber, d.h. er geht auf, wenn die Sonne untergeht und geht unter, wenn die Sonne wieder aufgeht. Diese Position der Himmelskörper zueinander kommt zustande, weil die Erde auf ihrer Bahn zwischen Mars und Sonne herzieht. Anders ausgedrückt: sie überholt den Mars. Da die Erde der Sonne näher ist als der Mars, ist ihre Bahngeschwindigkeit gemäß den physikalischen Gesetzen höher.
Was ist an diesem Überholvorgang bzw. der damit verbundenen Oppositionsstellung des Mars so besonderes?
Zunächst einmal gar nichts, denn eine Marsopposition tritt im Durchschnitt alle 780 Tage (rund 26 Monate) ein, zuletzt am 22.05.2016. Danach lief die Erde dem Mars sozusagen davon, um am 22.05.2017 wieder die gleiche Position auf ihrer Bahn einzunehmen. Mars, der für einen Umlauf um die Sonne 689 Tage benötigt, hat bis dahin erst gut die Hälfte seiner Bahn absolviert. Die Folge: von der Erde aus gesehen befindet er sich auf der anderen Seite der Sonne und wurde durch deren Helligkeit überstrahlt. Der Moment, in dem die Sonne genau zwischen den beiden Planeten steht, wird als Konjunktion bezeichnet. Von jetzt an läuft die Erde nicht mehr vom Mars weg, sondern nimmt sozusagen wieder die Verfolgung auf. Anfang April 2018 gelangt Mars auf seiner Bahn wieder zur gleichen Position wie bei der letzten Opposition im Juni 2001 - allerdings ist die Erde dann noch nicht da, denn sie erreichte ja erst gegen Ende Mai wieder die entsprechende Stelle. Mars hat also einen guten Monat Vorsprung, den die Erde bis Ende Juli 2018 aufholen kann. Die diesjährige Marsopposition tritt also gut 2 Monate später im Jahr ein als die vorhergehende.
Was zeichnet die Marsopposition des Jahres 2018 aus?
Mars kommt der Erde bei der Opposition im Juli 2018 näher als das sonst der Fall ist. Manchmal, wie im März 2012, nähert er sich der Erde bei seiner Opposition nur bis auf etwa 100 Millionen Kilometer und erreicht dann noch nicht einmal die Helligkeit des Planeten Merkur oder des hellsten Fixsterns Sirius. Bei anderen Gelegenheiten, so auch in 2018, pirscht er sich auf weniger als 60 Millionen Kilometer an die Erde heran und strahlt dann heller als Jupiter am nächtlichen Firmament. Die Ursache für die so unterschiedlichen Oppositionsentfernungen des Roten Planeten ist seine stark elliptische Bahn. Überholt die Erde ihn, wenn er sich gerade nahe des sonnennächsten Punktes seiner Bahn, dem Perihel, befindet, so kommt er uns besonders nahe. 2003 z.B. passierte er das Perihel nur 2 Tage nach der Oppositionsstellung. Findet die statt, wenn Mars in Sonnenferne, dem Aphel, steht, so fällt die Oppositionsdistanz entsprechend größer aus. Da sich aufeinanderfolgende Marsoppositionen nun jedes Mal um 2 Monate nach hinten verschieben, "erwischt" die Erde ihren Nachbarn immer in anderen Teilen seiner Bahn. Überholt sie ihn im Februar oder März, wie im Jahr 1995 oder in 2012, so steht er in Sonnenferne und bleibt weit weg von der Erde. Nach 2012 verlagern sich die Oppositionen wieder in den sonnennäheren Teil der Marsbahn. Am 27.07.2018 ist die Situation fast wieder so günstig wie 2003, aber eben nur fast, weil die Erde den Mars bereits 1 Monat vor seinem Perihel überholt.
In der Tat wiederholen sich die günstigen Periheloppositionen des Mars nach 15 oder 17 Jahren. 5 solcher kurzen Zyklen bilden einen längeren Zyklus von 79 Jahren. 1924, 2003 und 2082 sind Jahre, in denen Mars nur wenige Tage vor oder nach Passieren seines Perihels in Oppositionsstellung kommt. Aber erst nach 284 Jahren wiederholt sich eine Marsopposition (nahezu) am gleichen Tag des Jahres. 284 Jahre nach 2003 schreiben wir das Jahr 2287, und erst dann wird Mars uns noch ein paar 1000 Kilometer näher rücken als damals. In der Praxis macht sich die 2018 gegenüber 2003 geringfügig größere Entfernung Mars - Erde nicht bemerkbar. Erneut wir der Rote Planet den sommerlichen Nachthimmel für etliche Wochen beherrschen. |
WANN BEOBACHTET MAN MARS AM BESTEN?Wann man den Mars am besten beobachtet, hängt davon ab, was man beobachten möchte. Naturbeobachter, die mit bloßem Auge oder einem Fernglas seine tägliche Bewegung zwischen den Sternen verfolgen, kommen bereits ab September 2017 auf ihre Kosten. Teleskopische Beobachtungen machen erst bei einem scheinbaren Durchmesser des Marsscheibchens von mindestens 6 Bogensekunden (6'') Sinn, also ab Mitte Februar 2018. Richtig lohnend wird es ab etwa 10''; diesen Wert erreicht der Marsdurchmesser Ende April, und bis Mitte November sinkt er auch nicht mehr darunter. Die beste Beobachtungsperiode ist der Zeitraum von Ende Juni bis Anfang September 2018, in dem das Marsscheibchen mit einem Durchmesser von über 20'' etwa so groß erscheint wie der Saturn ohne Ring.
Ob Sie Mars nun mit einem Teleskop, einem Fernglas oder mit bloßem Auge betrachten: bis weit in den Sommer hinein ist er eine Objekt für Frühaufsteher oder Nachtschwärmer. Noch Mitte Juni - er ist dann bereits so hell wie Sirius, der hellste aller Fixsterne und hat einen scheinbaren Durchmesser von 17'' - geht Mars wegen der Sommerzeit erst gegen Mitternacht auf. Bevor er seine Höchststellung (= Kulmination) im Süden erreicht hat, ist er bereits in der früh einsetzenden Morgendämmerung verblasst.
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WO BEOBACHTET MAN MARS AM BESTEN?
Wo man den Mars am besten beobachtet hängt in erster Linie davon ab, wie man ihn beobachtet. Wenn Sie den Roten Planeten mit dem bloßen Auge oder einem Feldstecher anschauen möchten, können Sie das in unseren Breiten problemlos tun. Alles was Sie benötigen, ist ein dunkler Beobachtungsort abseits der Lichtglocken der Großstädte. Sie werden staunen, wie brillant nicht nur der Mars, sondern auch die Sterne des Sommerhimmels in einer ländlichen Mittelgebirgsregion wie z.B. der Eifel strahlen. |
WIE BEOBACHTET MAN DEN MARS?
Bereits mit bloßem Auge wird Mars im August 2003 eine eindrucksvolle Erscheinung bieten, insbesondere wenn man ihn bei wirklich dunklem Himmel, fern ab von den Lichtglocken der Städte beobachtet. Mit einem guten Fernglas (10 x 50) können Sie den Planeten als winziges Scheibchen erkennen oder zumindest erahnen. |
WIE WIRD DAS WETTER?Glücklicherweise erstreckt sich die beste Beobachtungsperiode für den Mars über mehrere Wochen im Juli/August. Daher ist es selbst in Mitteleuropa mehr als unwahrscheinlich, dass Sie den Mars nicht zu sehen bekommen. Trotzdem ist es natürlich sinnvoll, wenn man eine ausgiebige Beobachtungssession bereits ein paar Tage im Voraus planen kann. Wer den Unwägbarkeiten des mitteleuropäischen Wetters entfliehen und Mars höher über dem Horizont beobachten möchte, sollte zunächst einen Blick auf die Karten der weltweiten Bewölkungswahrscheinlichkeit im Juli und August werfen, welche Jay Anderson erstellt hat.
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LINKS ZUM MARS UND ZUR MARSOPPOSITION 2018MARS ALLGEMEINAntonius Schrode: Marsoppositionen MARSOPPOSITION 2018EarthSky: Mars brighter in 2018 than since 2003 MARSOPPOSITION 2016Astro!nfo: Die Mars-Opposition 2016 MARSOPPOSITION 2003Arkansas Sky Observatory: Mars 2003 Astro!nfo: Die geringste Marsdistanz seit der letzten Eiszeit Beobachtergruppe Sternwarte Deutsches Museum: Die Marsopposition 2003 |