SOMMERNACHTS-TRAUM
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BILDBERICHT AUS BONN | BERICHTE, FOTOS UND VIDEOS vom 16.07.2019 |
Die Mondfinsternis am 16.07.2019 im Rückblick |
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DIE MONDFINSTERNIS AM 16.07.2019 IM RÜCKBLICKDie Mondfinsternis am Abend des 16.07.2019 (ein Dienstag) war ein echter Sommernachtstraum. Der Erdtrabant ging etwa bei Sichtbarkeitsbeginn der Halbschattenphase auf. Der gesamte Finsternisverlauf konnte - bei durchaus angenehmen Temperaturen - am allmählich dunkler werdenden Dämmerungshimmel bis tief in die Nacht hinein verfolgt werden. Etwa 6 Grad westlich des teilweise verfinsterten Mondes stand Saturn, der Ringplanet. Wenn ein Planet sich in der Nähe des Vollmonds befindet, dann steht er zwangsläufig auch nahe seiner Opposition zur Sonne und erreicht mithin seine maximale Helligkeit. Diese fällt bei Saturnoppositionen wegen wechselnder Ringöffnungen etwas unterschiedlich aus. Im Juli 2019 hatten wir es mit einer recht günstigen Saturnopposition zu tun; der Ringplanet blieb mit 0.1 mag nur wenig von seiner größten überhaupt mögliche Helligkeit (-0.2 mag) entfernt. Ein ganzes Stück weiter westlich hielt sich der wesentlich hellere Jupiter auf. Im Vorfeld wies die Presse darauf, dass man während dieser MoFi die vorgenannten zwei Planeten sowie zwei Überflüge der ISS (gegen 23:09 MESZ und gegen 00:45 MESZ) beobachten könnte. Ferner wurde betont, dass man zum einen kein so eindrucksvolles Erlebnis wie bei den beiden vorangegangenen Totalen Mondfinsternissen erwarten könne, aber dass es zum anderen in Mitteleuropa für 3 Jahre auch die letzte gut beobachtbare MoFi sein würde. Schließlich wurde immer wieder der zeitliche Zusammenhang mit dem 50. Jahrestag der ersten Mondlandung hergestellt. All dies entnahmen die Medien ganz offensichtlich und erfreulicherweise Pressemitteilungen der VdS und des DLR. Insgesamt wurde korrekt der Eindruck eines interessanten, aber nicht allzu spektakulären Himmelsereignisses vermittelt. Da dieses zudem wenig arbeitnehmerfreundlich recht spät an einem Wochentag stattfand, konnte anders als bei der Totalen MoFi vom 27.07.2018 von Rudelgucken nicht die Rede sein. Hatten Sternwarten und Planetarien damals durchweg 3- oder gar 4-stellige Besucherzahlen zu bewältigen, bewegte die Größenordnung sich jetzt eher im Bereich 30 - 50; einige Volkssternwarten hatten ganz auf öffentliche Beobachtungen verzichtet.
Quelle: USNO.
Sichtbarkeitsgebiet und Ablauf der MoFi am 16.07.2019
Wanderung des Mondes durch den Erdschatten.
Erstellt mit WIN-ECLIPSE 3.6 von Heinz Scsibrany.
(Dünner Ring = Halbschatten; dunkle Fläche = Kernschatten) |
WO KONNTE MAN DIE MONDFINSTERNIS SEHEN?Die Mondfinsternis am 16.07.2019 war in fast ganz Europa und Afrika sowie in der Westhälfte Asiens in voller Länge sichtbar. Allerdings begann sie im Nordwesten Europas schon vor Mondaufgang; in Indien endete sie bei Monduntergang. Noch weiter östlich, z.B. in China und Australien verschwand der Mond partiell verfinstert unter dem Horizont. Dagegen erlebten Südamerika und Island den Aufgang eines mehr oder weniger tief im Kernschatten oder zumindest tief im Halbschatten der Erde stehenden Mondes. Dies galt auch für die Einwohner im äußerste Osten Kanadas, auf den Karibik-Inseln und im südlichen Mittelamerika; alle anderen Nord- und Mittelamerikaner bekamen von dieser Finsternis genauso wie die Bewohner der meisten pazifischen Inseln nichts mit. Dagegen konnten sich die wenigen Forscher, die sich im antarktischen Winter in einer der Stationen rund um den und am Südpol aufhielten, bei klarem Wetter auf eine willkommene Abwechslung freuen. Klicken Sie bitte auf die Karte, um eine vergrößerte Ansicht in einem separaten Fenster zu öffnen! Quelle: NASA Eclipse Web Site
Erstellt mit OCCULT 4.2.0.6.
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WIE BEOBACHTET MAN DIE MONDFINSTERNIS?Zum Beobachten einer Mondfinsternis benötigen Sie eigentlich nichts außer Ihren Augen. Wenn Sie ein Fernglas, und sei es auch nur ein kleines Opernglas, besitzen, so sollten Sie dieses zusätzlich benutzen - der Anblick des partiell verfinsterten Mondes ist dann noch um vieles eindrucksvoller! Meiden sollten Sie künstliche Lichtquellen. Was Sie dagegen unbedingt suchen müssen, ist ein Platz mit freiem Blick bis ganz hinunter zum Ost-Horizont, zumindest wenn Sie die MoFi von Anfang an verfolgen möchten. In den Mittelgebirgen und in den Alpen ist es unter Umständen gar nicht einfach, einen solchen zu finden. Hochgelegene Stellen am Ostrand der Gebirge kommen am ehesten infrage. Dagegen kann im Flachland der beste Beobachtungsplatz durchaus das heimische Küchenfenster sein. Insbesondere in der Anfangsphase sind Sie bei dieser MoFi auf einen wolkenfreien Himmel angewiesen, denn Wolken häufen sich nun einmal aufgrund des flachen Blickwinkels in Horizontnähe. Verlauf der Mondfinsternis am 21.01.2019 am Standort 50˚N/10˚E. Klicken Sie bitte auf die Karte, um eine vergrößerte Ansicht in einem separaten Fenster zu öffnen! Quelle: Stefan van Ree / www.Der-Mond.org
Spezielle Hinweise
Bei der Beobachtungsplanung ist zu beachten, dass der Mond nach seinem Aufgang nur sehr allmählich an Höhe gewinnt. Zum Beginn der Kernschattenphase hat er sich gerade einmal 4˚ vom Horizont entfernt, und wenn gegen 23:30 MESZ das Maximum der Finsternis erreicht wird, sind es erst 13˚. Wer in einem dicht bebauten Wohnviertel oder in einem tieferen Tal wohnt, wird es gar nicht so einfach haben, einen geeigneten Beobachtungsort zu suchen. Am besten sieht man sich bereits ein paar Tage vor der MoFi entsprechend um. Vielfach reicht es aus, in eine ländliche Gegend am Stadtrand zu fahren, möglichst Richtung Osten: dann haben Sie die störende Lichtglocke der Stadt hinter sich.
Himmelsausschnitt um den Mond zur Finsternismitte. Der gelbe Kreis hat einen Durchmesser von 10 Bogengraden
Bitte klicken Sie auf das Bild, um dieses in Originalgröße in einem separaten Browserfernster zu sehen. Damit Sie einen Eindruck gewinnen, was außer der MoFi noch am Himmel zu sehen ist, präsentieren wir Ihnen nachfolgend 3 Diagramme (erstellt mit Stellarium), die den Himmelsanblick in der Nacht 16./17.07.2019 zu verschiedenen Zeitpunkten darstellen. Streng genommen gelten sie nur f6uuml;r die Koordinaten 50˚N/10˚E; dieser Ort liegt jedoch ziemlich im Zentrum von Mitteleuropa, sodass die Karten für das gesamte Gebiet verwendet werden können. Himmelsanblick in der Nacht 16./17.07.2019 um 22.30 MESZ (oben), um 00.30 MESZ (Mitte) und um 02.30 MESZ (unten). Erstellt mit Stellarium.
Klicken Sie bitte auf die Karten, um vergrößerte Ansichten in einem separaten Fenster zu öffnen. |
WIE WAR DAS WETTER AM 16.07.2019?Bei der Partiellen MoFi vom 16.07.2019 herrschten in Mitteleuropa prinzipiell keine schlechten Wetterbedingungen. Ein Feld hoher Wolken, welche sich in Horizontnähe perspektisch verdichteten, verhinderte jedoch vielfach die Beobachtung des Mondaufgangs und der frühen Phasen der Finsternis. Mit zunehmender Höhe konnte sich der Mond zwar etwas befreien, doch vielerorts war der im Kernschatten stehende Teil des Erdtrabanten erst in der ausgehenden partiellen Phase gut sichtbar. Anders als bei der Totalen MoFi am 27.07.2018 herrschten diesmal angenehme Temperaturen.
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