GRAUER MOND UM MITTERNACHT
HALBSCHATTENFINSTERNIS AM 19.10.2013IMPRESSUM EMAIL-KONTAKT © Mondfinsternis.info 2006 - 2018 |
VORHERIGE MONDFINSTERNIS | INHALTSÜBERSICHT | NÄCHSTE MONDFINSTERNIS |
DIE MONDFINSTERNIS AM 19.10.2013 IM ÜBERBLICKDiese Halbschattenfinsternis fand für Mitteleuropa am frühen Morgen des 19.10.2013 statt, wobei der Mond rund 45 Grad über dem Horizont stand, also unter günstigen Bedingungen. Die brauchte man aber auch für eine erfolgreiche Beobachtung, denn der Mond drang nur mit knapp 80% seines Durchmessers in den Halbschatten der Erde ein und kam dem Kernschatten nie näher als etwa 1/4 seines Durchmessers. Immerhin war es die helle Südpolregion des Mondes, welche im Bereich des Halbschattens stand. Doch überraschenderweise hatten sogar langjährige Amateurastronomen selbst im Maximum der Finsternis Probleme, den Halbschatten mit bloßem Auge zu sehen. Als Grund wurde zumeist die blendende Helligkeit des hoch stehenden Vollmonds angeführt. Regelmäßige und erfahrene MoFi-Beobachter konnten die subtile Abschattung allerdings zumeist wahrnehmen. Dagegen gelang die fotografische Dokumentation des Halbschattens eigentlich jedem, der sich daran versuchte. In der Erwartung, dass wohl nicht viel zu sehen sein würde und im Hinblick auf die reichlich unchristliche Nachtzeit, zu der die MoFi stattfand, fand das Ereignis zumindest im deutschsprachigen Raum allerdings nur wenige Beobachter. Fotoserie der Mondfinsternis, aufgenommen in der Bonner Innenstadt. Alle Bilder wurden in Graustufen abgespeichert; danach wurde der Kontrast
stark angehoben und Gamma deutlich reduziert. Bitte klicken Sie auf die Fotos, um diese in Originalgröße anzuschauen. Stimmungsvideo, aufgenommen am frühen Morgen des 19.10.2013 zwischen etwa
00:05 und 03:10 MESZ während der Halbschattenfinsternis.
Erstellt mit OCCULT 4.0.5.20.
Wanderung des Mondes durch den Erdschatten.
Erstellt mit WIN-ECLIPSE 3.6 von Heinz Scsibrany.
(Dünner Ring = Halbschatten; dunkle Fläche = Kernschatten) |
WO KONNTE MAN DIE MONDFINSTERNIS SEHEN?
Die Mondfinsternis in der Nacht vom 18. auf den 19.10.2013 war im gesamten deutschsprachigen Raum in voller Länge sichtbar. Für einen Ort 50° nördlicher Breite und 10° östlicher Länge ging der Mond am Abend des 18.10.2013 fast 7 Stunden vor dem erwarteten Sichtbarkeitsbeginn auf. Zwischen dem Sichtbarkeitsende am Morgen des 19.10.2013 und dem Monduntergang lagen knapp 5 Stunden. Dementsprechend stand der Mond während der gesamten Finsternis hoch über dem Horizont, nämlich rund 50 Grad, am höchsten etwa zur Finsternismitte. Aber selbst zu Sichtbarkeitsende waren es noch knapp 45 Grad. Bei klarem Himmel war also mit optimalen Beobachtungsbedingungen zu rechnen. - Wer diese Halbschattenfinsternis unter idealen Bedingungen beobachten wollte, war in Mitteleuropa also bestens aufgehoben, sieht man einmal von dem Wetterrisiko ab. Klicken Sie bitte auf die Karte, um eine vergrößerte Ansicht in einem separaten Fenster zu öffnen!
Erstellt mit OCCULT 4.0.5.20.
|
WIE BEOBACHTET MAN DIE MONDFINSTERNIS?Zum Beobachten einer Mondfinsternis benötigen Sie eigentlich nichts außer Ihren Augen. Wenn Sie ein Fernglas, und sei es auch nur ein kleines Opernglas, besitzen, so sollten Sie dieses zusätzlich benutzen - der Anblick des "Grauen Mondes" ist dann noch um vieles eindrucksvoller! Bei der MoFi am 19.10.2013 kann ein Fernglas auch ein sinnvolles Hilfsmittel sein, um die Zeitpunkte zu bestimmen, zu dem der Halbschatten erstmals bzw. letztmals sichtbar ist - die Angaben zu Sichtbarkeitsbeginn und -ende in den Tabellen sind nur Schätzwerte! Nach unseren Erfahrungen ist übrigens auch eine gute Digitalkamera mit einem Zoomfaktor, der mindestens einem 200mm-Objektiv entspricht, in der Lage, den Halbschatten zu einem sehr frühen bzw. späten Zeitpunkt zu registrieren. Im Gegensatz zu den MoFis der vergangenen Jahre brauchen Sie sich um eine freie Horizontsicht diesmal keine Sorgen zu machen: zum erwarteten Ende der Sichtbarkeit steht der Mond immer noch etwa 45 Grad hoch. Es sollte daher in den meisten Fällen kein Problem sein, einen geeigneten Beobachtungsort in der näheren Umgebung der eigenen Wohnung zu finden. Spezielle Hinweise
Die Halbschattenfinsternis am 19.10.2013 bietet wie erwähnt gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Beobachtung, denn der Erdtrabant steht während des gesamten Finsternisverlaufs in nahezu gleichbleibender Höhe von 45 - 50 Grad über dem Horizont. Folglich werden weder Extinktion noch horizontnahe Dunstschichten die Beobachtung der subtilen Verschattung beeinträchtigen. Von etwa 30 Minuten vor bis 30 Minuten nach Finsternismitte sollte auch einem wenig geübten Beobachter ein leichter Grauschleier auf dem südlichen (unteren) Segment des Mondes auffallen.
Interessant ist vor allem die Registrierung der Zeitpunkte, zu denen der Halbschatten erst- bzw. letztmalig auf der Mondoberfläche zu bemerken ist. In unseren Tabellen geben wir als Beginn (SB) und Ende (SE) der theoretischen Sichtbarkeit die Zeitpunkte an, zu denen sich die Mondscheibe schon bzw. noch mit 50% ihrer Fläche im Halbschatten der Erde befindet. Dies entspricht sowohl einschlägigen Literaturangaben als auch den Erfahrungen verschiedener Beobachter während zahlreicher Mondfinsternisse. Es ist aber keinesfalls auszuschließen, dass der Halbschatten bei sorgfältiger Beobachtung bereits bei geringeren Bedeckungsgraden zu bemerken ist. Dabei spielt auch die Entfernung des Mondes vom Kernschatten eine Rolle, die bei gleichem Bedeckungsgrad durch den Halbschatten von Finsternis zu Finsternis unterschiedlich ausfallen kann, je nachdem, wie groß die Entfernung zwischen Erde und Mond gerade ist. Wie kann nun ein Beobachtungsprogramm aussehen?
Das ideale Beobachtungsinstrument für eine Halbschattenfinsternis ist eine digitale Kamera mit mehrfachem optischem Zoom, der mindestens einem 200mm-Objektiv entsprechen sollte. Nun machen Sie beginnend mit dem Zeitpunkt des 1. Kontaktes in festen Zeitabständen - idealerweise 1 oder 2 Minuten - bei gleichbleibender Kameraeinstellung jeweils ein Foto des Mondes, bis zum Zeitpunkt des 2. Kontaktes. Für unsere eigene Kamera haben sich folgende Einstellungen bewährt:
Kamera: Panasonic DMC-FZ18
Bildgröße: 3264 x 2448px Bildqualität: fine (JPEG-Format) Zoom: Vollzoom (504 mm) Blende: 8 Belichtungszeit: 1/125s oder 1/250s ISO-Äquivalent: 100 Um für Ihre Kamera die beste Einstellung zu finden, bietet sich eine Testserie an einem früheren Vollmond oder am fast vollen Mond am Tag vor der Finsternis an. Mit Hilfe einfacher digitaler Bildauswertungs-Verfahren kann der Halbschatten lange bevor bzw. nachdem er mit bloßem Auge sichtbar ist nachgewiesen werden. Einzelheiten dazu finden Sie in unserem Bericht von der Halbschatten-MoFi am 06.08.2009. Wer keine geeignete Kamera zur Verfügung hat, kann ein anderes sehr empfindliches Beobachtungs- und Messinstrument nutzen: das eigene Auge. Prägen Sie sich vor dem Zeitpunkt des 1. Kontaktes zunächst die Helligkeitsverteilung auf dem Vollmond genau an, am besten mit bloßem Auge und mit einem Fernglas; schon das bescheidenste Gerät kann wertvolle Dienste leisten. Und dann wiederholen Sie die Beobachtung in festgelegten Zeitabständen, z.B. alle 2 Minuten. Ganz wichtig ist, dass Sie nicht ununterbrochen, sondern in Abständen hinschauen. Dadurch fallen Ihnen Veränderungen auf dem Mond viel deutlicher auf. Um die Adaption Ihres Auges nicht durch eine Taschenlampe zu stören, protokollieren Sie Ihre Beobachtungen am besten mit Hilfe eines Diktiergerätes. Bewegung des Mondes vor dem Fixsternhintergrund während der Mondfinsternis am 19.10.2013 in
1-Minuten-Schritten (links) und in 5-Minuten-Schritten (rechts). Erstellt mit Redshift 4. Himmelsausschnitt um den Mond zur Finsternismitte. Der gelbe Kreis hat einen Durchmesser von 10 Bogengraden
Bitte klicken Sie auf das Bild, um dieses in Originalgröße in einem separaten Browserfernster zu sehen. Damit Sie einen Eindruck gewinnen, was außer der MoFi noch am Himmel zu sehen ist, präsentieren wir Ihnen nachfolgend 3 Diagramme (erstellt mit RedShift 4), die den Himmelsanblick in der Nacht vom 18. auf den 19.10.2013 zu verschiedenen Zeitpunkten darstellen. Streng genommen gelten sie nur für die Koordinaten 50°N/10°E; dieser Ort liegt jedoch ziemlich im Zentrum von Mitteleuropa, sodass die Karten für das gesamte Gebiet verwendet werden können. Himmelsanblick am 19.10.2013 um 00.00 MESZ (links), um 02.00 MESZ (Mitte) und um 04.00 MESZ (rechts). Erstellt mit Redshift 4.
Klicken Sie bitte auf die Karten, um vergrößerte Ansichten in einem separaten Fenster zu öffnen. |
WIE WAR DAS WETTER AM 19.10.2013?Das Wetter in Mitteleuropa präsentierte sich während der Mondfinsternis am frühen Morgen des 19.10.2013 überwiegend freundlich. Wo der Himmel nicht ganz klar war, zeigten sich zumeist nur mehr oder weniger lückige hohe dünne Wolken, welche die Beobachtung nur geringfügig beeinträchtigten. Lediglich im Nordwesten Deutschlands sowie in Teilen Bayerns, Tirols und der Ostschweiz war der Himmel zu bedeckt, um den Mond zu sehen.
|
DIE MOFIS DES JAHRES 2014Das Jahr 2014 war neben 1967, 1972, 2005 und 2042 eines von fünf im Zeitraum 1951 bis 2050, das uns Mitteleuropäern keine Mondfinsternis brachte, nicht einmal eine nur fotografisch nachweisbare Halbschatten-Finsternis. Was wir verpassten, waren die beiden Totalen MoFis am 15.04.2014 und am 08.10.2014. Totale MoFi am 15.04.2014Totale MoFi am 08.10.2014 |