IM GÜRTEL DER VENUS
PARTIELLE MONDFINSTERNIS AM 07.08.2017Impressum Email-Kontakt Datenschutz © Mondfinsternis.info 2017 |
HAUPTSEITE PARTIELLE MONDFINSTERNIS AUGUST 2017 |
MONDFINSTERNIS-AUFGANG>PDF-VERSION DES BERICHTS ZUM DOWNLOAD (183 kb)Stimmungsbilder, aufgenommen vor und während der Beobachtung der Mondfinsternis zwischen 21:05 und 21:50 Uhr MESZ
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SIMPLER PLAN
Der Plan für die Mondfinsternis am 07.08.2017 war simpel - 150 Meter zum Rheinufer gehen und dort den Mond(finsternis)aufgang über dem Siebengebirge filmen. Die Wettervorhersagen waren bereits etwa eine Woche vor dem Ereignis sehr günstig, und dies blieb zunächst auch so. Erst am Wochenende verdichteten sich Hinweise auf störende Zirren am Montagabend. Dass knapp östlich von Bonn - also in Richtung des aufgehenden Monds - ein Zirrostratus-Feld liegen würde, wurde - wie sich nachher herausstellte - vom DWD korrekt prognostiziert. Zirrus und Zirrostratus über Deutschland am 07.08.2017 um 21:00 MESZ
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GELUNGENE AUSFÜHRUNGWenige Minuten vor dem für 20:57 Uhr berechneten Mondaufgang geht es mit Stativ und Kamera zu dem keine zwei Minuten entfernten Aussichtspunkt. Dort empfängt mich die bereits erwähnte Zirrostratus-Schicht, welche über dem gesamten Osthorizont liegt und ziemlich undurchdringlich wirkt. Nun heißt es warten und ein paar Fotos und Videos der Szenerie aufzunehmen. Eine Dame, die ihr an der Brüstung festgeschlossenes Fahrrad abholt, fragt mich, ob es etwas von der MoFi zu sehen gäbe. Ich kann da nur mit den Achseln zucken. Bewölkungssituation über dem Siebengebirge um 21:04 Uhr
Minute um Minute vergeht, jetzt geht es bereits auf 21:15 Uhr an; in wenigen Minuten wird die Kernschattenphase enden. Immerhin lässt sich abschätzen, dass der Mond wohl noch vor Sichtbarkeitsende der Halbschattenphase über die Wolkenbank treten wird. Ich werde also auf jeden Fall bis gegen 21:50 Uhr ausharren. Plötzlich fällt mir genau über dem Gipfel des Ölbergs eine sehr kleinflächige und lichtschwache Aufhellung der Wolken ins Auge - oder ist das nur Einbildung? Ich richte zur Vorsicht die Kamera aus, zoome heran, bis ich einen ansprechenden Bildausschnitt habe und starte die Videoaufzeichnung. Einige Sekunden vergehen - und dann schiebt sich majestätisch die goldgelb leuchtende Oberkante des Vollmonds hinter dem Ölberg hervor. Sekunde um Sekunde kommt mehr vom Erdtrabanten zum Vorschein, bis er frei über dem Berghang schwebt - ein geradezu unwirklicher Anblick. Eine riesige gelbliche Scheibe mit einem kleinen Makel, denn unten rechts schneidet der Erdschatten ein Segment aus. Nicht die Bewölkung, sondern der Berg hatte eine frühere Sichtung verhindert.
Aufgang des partiell verfinsterten Vollmonds über dem Ölberg im Siebengebirge, aufgenommen zwischen 21:15 und 21:18 Uhr.
Längere Version (21:15 - 21:21 Uhr).
Inzwischen haben sich weitere Leute auf der Plattform eingefunden, schauen, schießen ein paar Fotos. Eine junge Frau bereitet eine Drohne zum Start vor, während ihre männliche Begleitung interessiert zuschaut. Bislang war ich der Meinung gewesen, dass solche Flugobjekte eher Männer-Spielzeug sind ... Ausgehende Halbschattenphase um 21:32 Uhr
Als es auf 21:45 Uhr angeht, bin ich wie ganz zu Anfang alleine auf der Plattform. Der Halbschatten ist bereits deutlich vor dem theoretischen Sichtbarkeitsende mit bloßem Auge gar nicht mehr und auf dem Kamera-Display kaum noch erkennbar. Mehr als zufrieden mit dem erreichten und kurzzeitig nicht mehr für möglich gehaltenen Erfolg packe ich zusammen und bin genau eine Stunde, nachdem ich das Haus verlassen habe, wieder zurück. Blaue Stunde am Rhein, 21:44 Uhr
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