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MONDFINSTERNIS - WAS PASSIERT DA EIGENTLICH?

Ab und zu verfinstert der Mond sein Antlitz. Dies passiert immer dann, wenn die Erde ziemlich genau zwischen Sonne und Mond steht. Dies kann nur bei Vollmond geschehen, und dann nur, wenn der Mond sich in der Nähe der Schnittpunkte seiner Bahn um die Erde mit der Ebene der Erdbahn um die Sonne befindet. Das hört sich kompliziert an, wird aber leicht verständlich, wenn sie einmal die Informationen über die himmelsmechanischen Zusammenhänge bei astroinfo.org oder in unserem eigenen Spezialartikel studieren. Da die Erde sehr viel größer als der Mond ist, wirft sie auch einen viel längeren und größeren Schatten ins Weltall, als es der Mond tut. In Mondentfernung übertrifft der Durchmesser des Kernschattens der Erde den des Mondes um fast das Dreifache. Rund um den Kernschatten liegt wie ein Ring der Halbschatten der Erde. Der Durchmesser dieses Schattenringes entspricht etwa demjenigen des Mondes.

Je nachdem, durch welche Teile des Erdschattens der Mond wandert, kommt es zu unterschiedlichen Typen von Mondfinsternissen. Passiert der Mond lediglich den Halbschatten der Erde, so kommt es zu einer Halbschattenfinsternis. Diese Ereignisse machen immerhin etwa 37 % aller Mondfinsternisse aus, sind aber nicht immer einfach zu beobachten (Beobachtungshinweise), weil es nur zu einer leichten Eintrübung des Mondlichtes kommt. Auf dem Mond würden Sie zur gleichen Zeit eine partielle Sonnenfinsternis beobachten können. Als Faustregel gilt, dass eine Halbschattenfinsternis dann zu bemerken ist, wenn die Mondscheibe mit mehr als 60% ihres Durchmessers (entspricht 50% ihrer Fläche) in den Halbschatten eintritt (mehr dazu). In seltenen Fällen tritt der Mond sogar komplett in den Halbschatten der Erde ein, ohne dabei den Kernschatten zu berühren. Häufiger allerdings passiert der Mond mit einem mehr oder weniger großen Teil seines Durchmessers den Kernschatten der Erde. Ein Teil des Mondes wird dann stark verdunkelt, d.h. ein Astronaut würde von dort aus eine totale Sonnenfinsternis sehen. Von der Erde aus ergibt sich das kuriose Bild einer Mondsichel am Vollmondtag. Solche partiellen Verfinsterungen machen etwa 34 % aller MoFis aus. In den verbleibenden ca. 29 % der Fälle tritt der Mond komplett in den Kernschatten der Erde ein, wir erleben eine Totale Mondfinsternis. Deren Länge hängt davon ab, ob der Mond durch die Mitte des Kernschattens oder durch dessen randliche Partien wandert. Überraschenderweise bleibt der Mond auch während der totalen Phase in einem düster-rötlichen Licht sichtbar - daher der Begriff "Roter Mond". Diese Färbung entsteht durch Streulicht der Sonne, welches durch die Erdatmosphäre hindurch auf den Mond fällt. Nur die langwelligen, roten Anteile des Sonnenlichtes durchdringen die Lufthülle der Erde.